Sr. Dr. Klara Fietz (1905 - 1937)

Sie ist mit Sicherheit die bekannteste Schwester unserer Kongregation. Sie hat nicht nur ein heiligmäßiges Leben geführt, sondern war auch eine echte Mystikerin.
Gott hat sie sehr früh aus ihrer Sudetenheimat nach Graz geholt - für das noch nicht 15 Jahre alte Mädchen ein ‚fernes Land', aber sie folgte Seinem Ruf - bedingungslos und sofort.

Genauso bedingungslos und sofort folgte sie von da an jedem weiteren Ruf, der in ihrem späteren Leben durch die Vorgesetzten oder durch ihre Lebensumstände für sie erkennbar wurde.

Da sie sehr begabt war, schickten die Vorgesetzten sie zunächst in die Lehrerinnenbildungsanstalt, nach wenigen Dienstjahren als Volksschullehrerin an die Universität, um eine gut ausgebildete Kraft für das Gymnasium zu erhalten. In kürzester Zeit schloss sie das Studium ab (Deutsch und Geographie). Aber schon nach nur fünf Jahren Lehrtätigkeit brach ihre Gesundheit vollständig zusammen. Eine schon ungefähr 10 Jahre lang ‚arbeitende' TBC war erst erkannt worden, als es viel zu spät war. Sie selber hatte allerdings ihre Krankheit vor aller Welt sorgfältig verborgen - nur den Vorgesetzten und den Ärzten hatte sie immer die Wahrheit gesagt - ohne Glauben zu finden. Sie trug die Verkennung ebenso wie die großen Schmerzen ohne Klage, lächelnd und mit heiterem Gemüt, denn in allem sah sie nichts als den Willen Gottes.

Mehr noch, das Leiden betrachtete sie als besondere Gnade, ja als geheime Auszeichnung von Gott. Damit wollte Sr. Klara von IHM "Liebe erbetteln" für andere Menschen, um Seelen zu retten.
In ihrem geistlichen Tagebuch las man - nach ihrem Tod - mit Staunen:

  • Gott lieben. meine einzige Wissenschaft. Ihn lieben dürfen, die große Gnade meines Lebens.
  • Wenn ich den Menschen zulächle, ist es ein bewusstes Werben, allen die göttliche Liebe zu verkünden und mitzuteilen, damit sie Ihn wiederlieben.

Unsere Kongregation hat sehr früh den Seligsprechungsprozess eingeleitet. Er ist faktisch abgeschlossen: Der Ruf der Heiligkeit und die Heroizität ihrer Tugenden ist von Rom bereits anerkannt. Was fehlt, ist das anerkannte Wunder.
Was Gott uns und der Welt durch Sr. Klara und ihr Leben sagen und geben will, ist noch nicht ganz aufgearbeitet.
Dass sie ein großes Vorbild ist und einen besonderen Auftrag hatte, steht ohne Zweifel fest. Gottes Wirken ist wunderbar.

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