ABEZ und Kläranlage Frohnleiten

Am 27.4.2011 hat der 1. Jahrgang der Privaten Höheren Lehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft des Schulvereins der Grazer Schulschwestern das Abfall- Behandlungs- und Entsorgungszentrum und die Kläranlage in Frohnleiten besucht.

Auch wenn die Mülldeponie noch nicht in Sicht ist, ahnt man schon, wo man sich befindet. Der scharfe Geruch, den hauptsächlich die MBA, die Mechanisch biologische Behandlungsanlage, ausstrahlt, ist auch für die Bewohner des Ortes bei ungünstigen Wetterbedienungen sehr unangenehm.

Schon seit 47 Jahren werden in diesen großen Berg Abfälle eingebaut. Am 1.1.2004 ist dann das neue Abfallwirtschaftsgesetz in Kraft getreten. Müll aus Graz, Graz Umgebung und Teilen Voitsbergs mit weniger als 6600 kJ wird hier endgelagert. Um allen Anforderungen des Gesetzes gerecht zu werden, hat man die MBA errichtet. Zuerst wird der Müll in Graz mechanisch aufbereitet, das heißt, dass alle energiereichen Fraktionen (Kunststoffe) und wiederverwertbaren Rohstoffe wie Metalle und Glas aussortiert werden, damit sie einer anderen Verwertungsschiene zugeführt werden können. Danach kommt der übriggebliebene Müll in Frohnleiten in einen riesigen Rottetunnel, wo er durch Hinzufügen von Bakterien, Luft und Feuchtigkeit einer 4- bis 6- wöchigen Intensivrotte unterzogen wird. Aufgrund dieser Intensivrotte gehen von dem Tunnel auch unangenehme Gerüche aus. Nach diesem Vorgang wird der Müll einer 12- 14 wöchige Nachrotte, unterzogen, bei der die Masse immer wieder gewendet wird. Noch enthaltene Kunststoffe werden schließlich ausgeblasen, und der so entstandene Kompost wird in den Deponiekörper eingebaut.

Methangase, die in der Mülldeponie entstehen, werden mittels 88 Gasbrunnen gewonnen und in einem Blockkraftwerk in Strom umgewandelt. Es wird damit der gesamte Energiebedarf der Deponie gedeckt.   Der Überschuss wird in das öffentliche Stromnetz gespeist.

Durch einen Tunnel unter der Deponie kommen die Deponieabwässer zur Kläranlage. Die Kläranlage in Frohnleiten behandelt das Abwasser von vier Gemeinden. Um das ganze zu steuern, gibt es gerade einmal zwei Arbeiter, die alles überwachen.

Das dunkelbraune Wasser, das zur Kläranlage kommt, muss vorerst von Grobstoffen, Fett und Sand befreit werden. Erst dann kann es chemisch und biologisch behandelt werden. Im alten Teil der Anlage wird es chemisch, im neuen Teil biologisch behandelt.

Das gereinigte Wasser, das schlussendlich nach dem Murkraftwerk Rabenstein  in den  Fluss geleitet wird, wird jeden zweiten Tag einer Probe unterzogen.

Angeblich könnte man das Wasser nach dieser Behandlung trinken, doch würde man so etwas wirklich tun?

Weber Christina, 1. Jg.

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